Stille geht - Krach entsteht
Und weiter geht's – heute mal ohne lange Vorrede...
Nachdem wir uns eine Nacht in unserer warmen Stuga von unserem eisigen Angelerlebnis erholt hatten, ist leider schon Zeit vom schönen Tived und Unden Abschied zu nehmen. Und als wolle die Gegend uns zum Bleiben überreden zeigt sie sich von ihrer Sonnenseite.
[Unnützes Wissen] Wie wir bei unserem Checkout erfahren ist der Unden an der tiefsten Stelle 108 m tief. [/Unnützes Wissen]





Die Fahrt nach Stockholm zieht sich in die Länge. Auch weil wir Schnellstraße fahren und die eher nicht für ihre Abwechslungsreiche Landschaft bekannt ist. Aber man kommt schnell voran – keine Staus und keine Raser. Nur gleichmäßiges dahingleiten.

In Stockholm angekommen fahren wir direkt auf den Campingplatz. Autofahren in Großstätten ist ja bekanntlich nicht gerade ein Stimmungsaufheller. Zelt wird aufgeklappt und dann nix wie los zur Tåg (Metro) – die nächste Station ist nur 700 m vom Campingplatz entfernt.
Leider hat sich der Himmel wieder zugezogen. Wir laufen dennoch ein wenig durch die Innenstadt, den Gamla Stan und am Schloss vorbei. Die Stadt ist hektisch und laut. Vor wenigen Tagen war hier noch der Eurovision Songcontest.





Bei unseren Streifzügen durch die Stadt stoßen wir neben den üblichen Fotomotiven, Museen und Amüsements auf das Södra Teatern. Den dort statt findenden Bandcontest mit vier Bands aus der Gegend lassen wir uns nicht entgehen. Die Bands sind jung, die Musik ist super abgemischt und gefällt. Die Zeit vergeht im Fluge und siehe da: Es ist 22:30.



Am nächsten Tag schlafen wir mal etwas länger und so kommt es, dass wir erst gegen Mittag im strahlenden Sonnenschein vom Zeltplatz aufbrechen.



Wir fahren per Tåg aus dem Zentrum der Stadt in den Außenbezirk Solsida und wollen uns den Schärengarten von Stockholm genauer besehen. Leider sind die einfach erreichbaren Schäreninseln dort alle samt seeseitig bebaut.



Nachdem wir mehr oder weniger erfolgreich die Schären besichtigt haben sind wir nochmal durch die Innenstadt gewandert. Den Abend lassen wir beim Andor spielen ausklingen.



Am Abreisetag sammeln wir all unsere Sachen zusammen, checken aus und fahren dann nochmal mit der Tåg in die Stadt. Wir gehen ins Vasa-Museum. Nein da geht es nicht um Knäckebrot sondern um ein Schiff. Jenes sah sehr schön aus und war riesen groß und schwamm, quatsch, sank wie eine bleierne Ente direkt beim Stapellauf. Über Jahrhunderte lag es fast vergessen auf dem Grund des Stockholmer Hafens bis es dann ab 1962 in schwieriger Kleinarbeit gehoben, entschlammt, konserviert und restauriert wurde.





Nach diesem nautischen Ausflug hatten wir Hunger und gingen ins Urban Deli das Mittagessen nachholen. Das sei hier nur erwähnt weil der Laden echt fetzt und außerhalb der Stunden des Dagens Rätt eine preislich erschwingliche und gesunde Nahrungsquelle ist.
Frisch gestärkt ging's dann zurück zum Campingplatz und von dort aus zum Hafen. Die Eincheckprozedur für unsere Reise nach Turku war etwas konfus, hat aber letztlich funktioniert. Die Fahrt aus dem Hafen durch die Schären von der Wasserseite war sehenswert besonders wegen des schönen Abendlichtes.



Und ist die Insel auch noch so klein, es zieht darauf ein Schwede ein ;)



Damit enden aber leider schon die erfreulichen Dinge. Unsere Kajüte lag Etagentechnisch (8) genau zwischen der Disko (10) und dem Theater mit Livemusik (6). Ab 22:00 gab's dann mehrere Stunden einen barbarischen Mix aus basslastiger Tanzmusik und ja keine Ahnung was überhaupt – jedenfalls was grauenvolles, dass versuchte Musik zu sein. Abgerundet wurde die Kakophonie vom rhythmischen Klappern des Kabineninterieurs. Beste Voraussetzungen für einen erholsamen Schlaf... Irgendwann erbarmte sich dann aber zumindest jemand der 6. Etage und so ließen wir uns vom sanften Klappern der Möbel und den beruhigenden Bässen von oben in den Schlaf wiegen...

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