Neues aus Schwedonien und von der Heimreise...
Original Mail-Datum 10.08.2014
Hallochen! Seit meiner letzten Meldung sind einige Tage vergangen. Ereignisreiche Tage, muss ich sagen.

Wenn man das Arbeitstempo mal außen vor lässt, unterscheidet sich das Arbeiten im Kgr. nicht so sehr vom Arbeiten in heimischen Gestaden. Man fährt hin, tut was zu erledigen ist und trollt sich wieder. Aber es gibt Kaffe/Kakau/Tee kostenfrei. Außerdem ist die berüchtigte in Deutschland weit verbreitete Krankheit "Rammeldösigkeit" noch nicht über das baltische Meer geschwappt – zum Glück. Im positiven Sinne auffällig ist auch die Art und Weise, wie die Fertigungshallen in denen ich meinem Tagewerk nachgegangen bin, sich in die Landschaft einfügen. Zu Hause kann man eine Stadt ähnlich wie ein Blockschaltbild lesen: Hier Wohnungen, da Park und da Industrie. An meinem vorübergehenden Arbeitsplatz ist das anders. Hier eine Fertigungshalle, da ein paar Wohngebäude, was zum Einkaufen, Verwaltungsgebäude, Wohngebäude, Fertigungshalle, Wohnungen, Campingplatz... und dazwischen und drumrum und überall die drei W: Wald, Wiesen und Wasser. Ach und wenn ich Wasser sage, dann meine ich kaltes klares Wasser.



Es gab vor meiner Abreise drei Anfragen, ob ich einen Volvo mitbringen könne. Leider nein, zumal die Anlage in der ich war nur die Türen gefertigt werden, die so wie ich glaube nicht unbedingt die wichtigsten Teile an einem Auto sind, wenn es darum geht selbiges zum Fahren zu bringen. Für alle die aber gar so traurig sind, dass ich kein Automobil eingepackt hab hier ein paar auf Zelluloid gebannte Modelle zum Träumen. Die meisten stehen sogar zum Verkauf... ;-)



Das folgende photographische Material befindet sich mitten in Jämshög (Stadtteil von Olofström) unweit des mich beherbergenden Schwedenhuseles. Es ist kaum vorstellbar aber dieses Flüssen, dessen Wasser im übrigen kristallklar und kalt ist, fließt mitten durch eine urbane Gegend mit ansässiger Industrie. Ich finde das großartig. Hier Arbeit 500m weiter Urlaub...



Neben Wespen haben sich mir auch weitere Teile der ansässigen Fauna gezeigt. Dazu muss man wissen, dass im Garten ca. 2m vom Haus entfernt ein kleiner verknöcherter im Frühnebel verzaubert wirkender Apfelbaum steht. Seine Früchte finden regen Zuspruch bei Elstern, Krähen und Rehen. Die sich durch die Anwesenheit von Zweibeinern nicht in ihrer Mahlzeit stören lassen.



Alles hat jedoch ein Ende. Gestern bin ich von Schweden zurück nach Deutschland gefahren. Das schwedische Wetter verabschiedete mich gebührend: morgendlicher Bodennebel, strahlender Sonnenschein und kleine Anzeichen von Altweibersommer...



Im Rostocker Hafen wurden wir nicht nur von Möwen begrüßt. Zur Zeit ist dort eine Art Seglertreff. Daher war das Meer vor der Küste diesmal nicht von Quallen sondern von hunderten Segeln bevölkert. Bis zum Horizont große und kleine Segelschiffe.



Damit enden aber auch schon die Erfreulichen Ereignisse in Deutschland. Als nächsten standen wir nämlich auf der gesamten Fahrt von Rostock bis zur A10 bei Berlin im Stau. Das war fürchterlich, zumal ich das gemütliche Dahingleiten (110-130km/h) in Schweden und Dänemark noch gewohnt war. Theoretisch kann man seinem Auto in Deutschland ja die Sporen geben, aber praktisch sind wir die meiste Zeit nicht schneller gefahren als 60 oder 80 – wenn wir nicht gerade standen. Kulturschock!

Zu Hause angekommen bin ich dennoch und werde mich heute und Morgen mal gepflegt im Nichts-Tun üben. Seid mir alle ganz lieb gegrüßt.

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